Wie Tesla Berlin schockt – kurzfristig

Tesla

Oh my God” – düstere Miene gestern bei einem Landsmann des charismatischen Elon Musk. Robert, ursprünglich aus Michigan, bastelt seit zwei Jahren hier im Berliner Innovationszentrum an seiner Startup. Viel mit künstlicher Intelligenz, machine learning und neuronalen Netzen. Alles, sagt Robert, alles was Tesla auch brauchen wird, mit dem finalen Sieg des selbstfahrenden Autos allerspätestens. Leute zum Kotflügel anschrauben wird Tesla in der Tat nicht brauchen. “Wir investieren viel Arbeit in die sehr jungen Mitarbeiter, aber Tesla ist natürlich etwas anderes als unser shop“, befürchtet der Gründer.

Das Traditionsunternehmen Continental baut in Berlin, inzwischen mit einer ausgegründeten Firma, Management-Systeme für Antriebsbatterien. Die handverlesenen Entwickler sind mühsam in der ganzen Welt rekrutiert worden und das Herzstück des ehemaligen Conti-Bereiches. Tesla wird spätestens in zwei Jahren eine Job-Alternative in diesem hart umkämpften Mitarbeiterbereich bieten, die es bislang im weiten Umkreis von Berlin nicht gab. Ein anderes Thema als die Tesla-Ansiedlung wird es längere Zeit auf den Gängen und in den Meetings nicht geben.

Und doch sind sowohl Conti und der Gründer aus Michigan zum Schluss der Meinung, dass die Vorteile überwiegen werden. “Wer jetzt als Entwickler noch nichts vom Digitalstandort Berlin gehört hat, hat es spätestens jetzt auf der Watchlist“, sagt ein Conti-Manager, “selbst bei Abgängen werden wir es langfristig leichter haben, gute Leute hierher zu bekommen“. Und Robert? “Das Tesla nicht unbedingt gut fürs entspannte Arbeiten ist weiß man, wir werden unsere Leute mit noch mehr Respekt schon halten können“. Nur darüber, dass Tesla nicht in Berlin, sondern in Brandenburg baut – darüber redet niemand. Der Standort ist für alle schlicht Berlin.

(Wolfgang Zehrt, auch Berlin)

 

 

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