Reuters Report: Deutschlands Nachrichtenkonsum bleibt traditionell

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Bei allen Facebook- und Fake-News-Stürmen: in Deutschland bleibt die Nachrichten-Nutzung weitgehend konservativ und radikale Meinungsportale sind ohne Chancen. Das ist das knappe Fazit der aktuellen Studie des renommierten Reuters Institute Drei zentrale Stützpfeiler der bundesrepublikanischen Nachrichtenversorgung machen die Analysten aus: Spiegel Online für die pointierten, politischen Berichte, BILD Online für Entertainment und Breaking News und, ungebrochen in der Zuschauergunst, die ARD Tagesschau für die seriöse und neutrale Informations-Grundversorgung.

Besorgniserregend empfinden die Medienexperten dagegen die Entwicklung bei den Nachrichtenredaktionen anderer (Online)-Medien: vor allem die in Deutschland mit 28% sehr weit verbreiteten Werbeblocker verhinderten nötige Investitionen in Nachrichtenredaktionen und Nachrichten-Redakteure. Die Nachrichtennutzung über soziale Netzwerke ist laut Reuters im Vergleich zu vielen anderen Ländern sehr niedrig und wird in ihrer Bedeutung von den Verlagen selbst eher überschätzt.

Eine Polarisierung innerhalb der Medienlandschaft, wie sie in den USA weltweit am stärksten ist und laut Reuters die Polarisierung innerhalb der Bevölkerung wiederspiegelt, ist in Deutschland nicht feststellbar. Hier sind die inhaltlichen Ausrichtungen nach “eher links – eher rechts” weitaus näher an der politischen Mitte angelehnt, ähnlich sieht es beispielsweise in Portugal oder den Niederlanden aus. In Italien, Spanien und Polen dagegen ist wie in den USA die Entstehung relevanter Medienangebote an den äußersten Rändern des politischen Spektrums feststellbar.

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