Auch wenn “content marketing” in den USA erfunden wurde: ausgerechnet die traditionsreiche “New York Times” versteht die Spielregeln nicht. Sagt jedenfalls die nicht minder angesehende “Washington Post”. Die Post http://wapo.st/17knbf7 wirft der Times vor, sich bereitwillig für eine PR-Kampagne des Weissen Hauses einspannen zu lassen, ohne über die Motive für diese Berichterstattung zu schreiben und ohne ausreichend Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sich Leser ein eigenes Bild machen können. Das nur scheinbar nicht so bedeutende (und geheime!) Handelsabkommen “Trans-Pacific-Partnership” mit mehreren Pazifikstaaten ist der nicht gerade erfolgsverwöhnten Obama-Administration so wichtig, weil dadurch unter anderem amerikanische Medikamente vor weitaus preiswerteren Kopien geschützt werden sollen, eine -zig MIlliarden Dollar-Frage. Die New York Times nun rührt für dieses Abkommen seit Wochen gewaltig die Werbetrommel – und weigert sich gleichzeitig, die in der Redaktion offenbar durchaus vorhandenen Informationen zu dem vertraulichen Abkommen offenzulegen. “Entweder Feigheit oder blindes Vertrauen in die US-Regierung”, urteilt die “Electronic Frontier Association” im digitaljournal.com http://bit.ly/1gzpXjT
Konsequentes Content Marketing hätte es verhindert; eine ausführliche Offenlegung mit allen denkbaren Zusatzinformationen, Grafiken und Übersichten hätte der New York Times und dem Weißen Haus diesen Vertrauensverlust erspart. Im Zeitalter von Web X.0. ist es dilletantisch zu versuchen, mit Informationszurückhaltung die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Wenn sich dafür noch Medien einspannen lassen umso mehr.

