Müssen sich Medien um Blockchain-Technologie kümmern?

In zwei Wochen geht es der Konferenz einer Finanznachrichten-Agentur in London auch
um die Frage, ob sich für Medienunternehmen der Einsatz der Blockchain-Technologie lohnen kann.

reuters

Für den Workshop dort bringe ich eine relativ klare Einschätzung mit: große und sehr große Verlage mit ausreichend Kapazitäten sollten sich mit dem Thema schon beschäftigen, für die allermeisten Verlage ist das Thema zu früh, zu komplex und eines mit noch offenem Ausgang.

Die Ideen hinter dem medialen Blocchain-Einsatz ist zunächst bestechend:

  • bis hin zu Zitaten können selbst kurze Textfragmente unabänderbar in einer Blockchain abgelegt werden
  • Urheberrechte und Lizenzen können ohne Dritte direkt zwischen Publisher und Zweitverwerter geregelt werden
  • Alle finanziellen Transaktionen können so abgebildet werden
  • Problematischer: die Kennzeichnung von Informationen als “trusted news” mit Hilfe der Technologie

Die Nachrichtenagentur “Associated Press”, im vergangenem Jahr mit einem lobenswerten Test in eine Kooperation mit dem Technologie-Startup “Civil” gestartet, verspricht sich auch eine Aufwertung und klare hochwertige Positionierung der eigenen Inhalte durch den data code – Einsatz. Nur ist diese Positionierung nach schlicht menschlichen Regeln erfolgt, ein add-on des Blockchain-Anbieters.

Das Verwalten von Abonnements und Lieferverträgen, das Beziehen von einzelnen Artikeln – dies wird mit 99%iger Sicherheit in den nächsten 5 Jahren mehr und mehr mit Hilfe von Blockchains erledigt werden, aber gegenwärtig stehen dem noch zu große Investitionen bei zuwenig Experten-Ressourcen gegenüber. Aber vielleicht gibt es in zwei Wochen in London ja bereits eine zündende Idee, die Umsetzung zu beschleunigen und zu vereinfachen.

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